Als "Rat- und Hilflosigkeit gegenüber einer Schulform ohne Zukunft" wertete die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, die Debatte der Kultusministerkonferenz (KMK), die geplanten Bildungsstandards für die Hauptschulen in den Fächern Mathematik und Englisch bis 2012 auszusetzen. Medienberichten zufolge sei außerdem der Verzicht auf länderübergreifende Lernstandserhebungen zur Qualitätskontrolle der Hauptschulen diskutiert worden. "Offensichtlich sind diese Pläne im Vorgriff auf die zu erwartenden Ergebnisse des PISA-Bundesländervergleichs entstanden. Sie sind ein Offenbarungseid gegenüber der Hauptschule. Sie bedeuten die Aufgabe dieser Schulform. Während die nordrhein-westfälische Landesregierung aus ideologischen Gründen im eigenen Land das Hohe Lied der Hauptschule mit millionenschweren Qualitätsprogrammen singt, hat sie in der Kultusministerkonferenz diese Schulform scheinbar längst aufgegeben", kommentierte Schäfer.
Ute Schäfer: KMK-Pläne verbauen Hauptschülerinnen und Hauptschülern die Zukunft
Schule und Bildung
"Ein Verzicht auf Bildungsstandards oder ein Absenken des Niveaus verschlechtern die Zukunftschancen für Hauptschülerinnen und Hauptschüler", erklärte die Bildungsexpertin. Die schwarz-gelbe Landesregierung müsse endlich aus ihren ideologischen Gräben herauskommen und sich der Debatte über eine grundlegende Reform des mehrgliedrigen Schulsystems stellen. "Wir erwarten von der Schulministerin, dass sie im Schulausschuss über die Pläne der KMK Bericht erstattet", erklärte Schäfer. Die SPD-Fraktion habe deshalb eine Aktuelle Viertelstunde für die nächste Sitzung am 26. November beantragt.
Homepage Renate Hendricks
Veröffentlicht am 17.11.2008
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