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Sozialdemokratische Frauen in Bonn - ASF

Hinschauen, nicht wegsehen!

Schule und Bildung

Auch Schulen haben Probleme mit Gewalt und Drogen

Spätestens seitdem ein 16-jähriger Bonner Schüler unter Tatverdacht steht einen 18-jährigen während eines Drogendeals erstochen zu haben, ist die Drogenproblematik in Bonn wieder allgegenwärtig. Die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks sagte: „Die Tat erschüttert mich noch immer. Auch wenn ich hoffe, dass solch extreme Taten Einzelfälle sind, so bleiben für mich viele Fragen und Gedanken offen.“

Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, dass Schülerinnen und Schüler in Schulen mit Gewaltvideos auf Handys oder mit Drogen und Alkohol in Kontakt kommen. Wissenschaftliche Erhebungen und Studien haben dies immer wieder gezeigt“, erklärte die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und fügt hinzu: „Ich wage zu behaupten: eine Schule ohne Drogen gibt es nicht mehr. Ich suche oft den Kontakt zu Schülerinnen und Schülern und bekomme diesen Befund in den meisten Fällen bestätigt.“

Zum Hintergrund: Eine Hamburger Befragung hat gezeigt, dass unter den Schülerinnen und Schülern der Hansestadt im Alter zwischen 14 und 18 Jahren jeder Sechste als aktueller Cannabis-Konsument gilt, Tendenz steigend. In Bremen geht man sogar davon aus, dass ein Drittel der 14-jährigen Jungen und Mädchen nicht nur in der Schule, sondern auch in ihrer Freizeit regelmäßig Cannabis konsumieren. Aus der Kriminalstatistik der Polizei Bonn geht hervor, dass bei Rauschgiftdelikten insgesamt in den letzten fünf Jahren jeder achte Tatverdächtige unter 18 Jahren war. Betrachtet man nur die Delikte in Bezug auf Cannabis, so waren bei rund 20% Fälle Jugendliche unter 18 Jahren die Tatverdächtigen. (2014: 21%; 2015: 15,4%) Die Zahlen der Polizei erfassen allerdings natürlich nicht den gesamten Konsum. Hendricks: „Das Experimentieren mit Rauschmitteln gehört nach Ansicht vieler Jugendlicher zum Erwachsenwerden dazu. Sie vertreten die Meinung, dass nicht jeder, der einmal probiert, sofort suchtgefährdet ist. Allerdings greifen immer mehr Kinder und Jugendliche immer früher und regelmäßiger zu Alkohol und illegalen Drogen. Das Abgleiten in Sucht, Gewalt und Kriminalität ist einer der großen Gefahren dabei.“

Im Hinblick auf die Situation an den Schulen sagt die Abgeordnete: „Immer öfter finden Dealer ihren Weg auch in die Schulen. Dies passiert oft, ohne dass Schulleitung oder Kollegium etwas davon mitbekommen. Hier muss die Polizei die Schulen von bekannten Verdachtsmomenten und Gefährdungslagen in Kenntnis setzen.“ An die Schulen gewandt fügte Hendricks hinzu: „Wird ein Drogenproblem an der Schule identifiziert oder vermutet, ist ‚Todschweigen’ um den Ruf der Schule zu sichern leider die gängigste Methode. In Wahrheit wird weder der Schule noch den betroffenen Jugendlichen geholfen. Wirkliche Hilfe kann nur eine fundierte und nachhaltige Präventionsarbeit an den Schulen leisten. Gute Prävention, die durch viele Partner getragen wird, hilft den Jugendlichen und zeugt auch von schulischer Qualität. Denn am Ende sollte es nicht um den Ruf der Schule, sondern um das Wohl der Schülerinnen und Schüler gehen!“

Ganz aktuell fordert Hendricks: „Im Zusammenhang mit dem vom Oberbürgermeister initiierten  „Runden Tisch Gewalt“ ist es dringend erforderlich, dass das Thema Drogenkonsum/ Drogenhandel an den Schulen und die damit verbundenen Gefahren und Gewaltentwicklungen thematisiert werden. Denn Prävention braucht immer auch Intervention.“

 

Homepage Renate Hendricks