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Ticketloser ÖPNV: Chance nicht auf das Abstellgleis schieben

Kommunalpolitik

Die Bundesregierung plant in ausgewählten Städten einen ticketlosen Öffentlichen Personen-Nahverkehr einzuführen, um die ÖPNV-Nutzung anzukurbelnd und so die europäischen Umweltstandards in Sachen CO2-Emission einhalten zu können. Dies wurde in den vergangenen Tagen bekannt. Eine der Pilotstädte soll Bonn werden. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn begrüßt diesen Vorschlag und fordert von der Stadt, diese Chance zu ergreifen und zu nutzen.
Gabi Mayer, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und stellvertretende Vorsitzende der Bonner SPD, fordert von der Verwaltung, schnell einen Plan aufzustellen: „Was brauchen wir? Welche Kapazitätssteigerungen sind notwendig und möglich? Wie viele zusätzliche Wagen für die U- und S-Bahnen sowie Busse werden dafür benötigt? Welche Linienführungen müssen ausgebaut oder modernisiert werden? Wie viele E-Busse und dazugehörige Ladestationen müssen angeschafft werden? In welcher Form kann sich der Bund in das Projekt Seilbahn einbringen? Wie wird das Bonner Umland, immerhin pendeln 130.000 Menschen nach Bonn ein, in dieses Projekt integriert? All das und vieles mehr muss aufgelistet und in Gesprächen mit der Bundesregierung diskutiert werden.“

Verwaltung und Stadtwerke müssten alles unternehmen, um dieses Pilotprojekt zu unterstützen. „Dabei muss sichergestellt werden, dass die Planungen schnell umgesetzt werden können. Die Stadt muss sich also auch selbst in die Lage versetzen, starten zu können, sobald die Finanzierung durch den Bund steht und das Startsignal für das Projekt aus Berlin kommt.“, fordert Mayer.

Der Bonner SPD-Vorsitzende Gabriel Kunze verweist auf die großen Möglichkeiten, die sich für Bonn bieten: „Wir wissen natürlich um die zahlreichen Schwierigkeiten im ÖPNV in Bonn und der Region, die sich in Folge der Versäumnisse aus den letzten Jahren entwickelt haben. So wurde seit vielen Jahren kein zusätzliches Geld investiert, sondern immer nur umverteilt. Dies fällt uns seit geraumer Zeit auf die Füße, etwa wenn die Pünktlichkeit der Busse auf den Querschnittslinien, die von einem zum anderen Ende der Stadt fahren, sehr unterdurchschnittlich ist. Aktuell seien etwa die ausfallenden Fahrten der Linien 61 und 62 wegen defekter Wagen oder zahlreiche Verspätungen auf der Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln wegen Überlastung genannt. Aber jetzt wird uns die Chance zur Verbesserung der Situation auf dem Silbertablett serviert. Für uns steht fest: Diese Chance darf nicht von ein paar wenigen Bedenkenträgern aufs Abstellgleis geschoben werden.“

„Wir wollen das und wir werden das als Stadt hinbekommen“, ist sich Angelika Esch, Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke Bonn und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, sicher. „Durch den finanziellen Einsatz der Bundesregierung werden viele der bestehenden Aufgaben leichter zu lösen sein als wenn die Stadtwerke sie alleine angehen müssten. Dies ist ohne Zweifel ein Mammutprojekt. Aber wir sind uns sicher, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem bekannt großen Einsatz für dieses Vorhaben arbeiten werden. Dabei wird sich zeigen, dass viele Aspekte, die heute noch kritisch gesehen werden, sich im Laufe des Projekts zum Vorteil von Bonn und der Region lösen werden. Ergreifen wir die Möglichkeit und entwickeln wir den ÖPNV in Bonn weiter.“

 

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